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BIM im Bestand: Warum digitales Datenmanagement unverzichtbar ist

In einer Zeit, in der der Betrieb und die Optimierung bestehender Immobilien eine immer größere Rolle spielen, wird ein Thema zunehmend prägnanter: das Building Information Modeling (BIM) im Bestand. Die digitale Transformation hat die Art und Weise, wie wir Gebäude planen, bauen und bewirtschaften, revolutioniert. Doch warum sollten Unternehmen, die bestehende Gebäude verwalten, auf BIM setzen? Die Antwort liegt in der klaren Struktur und dem Mehrwert, den ein zentrales Datenmanagementsystem bietet.



Der Status quo: Herausforderungen bei der Bestandsbewirtschaftung


Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass die Informationen über ihre Immobilien dezentral, oft in veralteten Formaten oder gar nur in Papierform vorliegen. Diese Fragmentierung führt zu:


  • Ineffizienter Nutzung von Ressourcen: Zeit- und Kostenverluste durch aufwändige Datensuche.

  • Fehlenden Datenübersichten: Entscheidungen basieren auf unvollständigen oder fehlerhaften Informationen.

  • Erschwerten Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen: Ohne digitale Bestandsdaten gestalten sich Planungsprozesse zeitaufwendig und riskant.



BIM im Bestand: Der Ansatz

BIM ist eine Methode, die digitale Bauwerksmodelle erstellt und verwaltet. Im Bestandsmanagement bedeutet das die Schaffung eines digitalen Zwillings der vorhandenen Assets. Dies beinhaltet:


  • Zentralisierung von Informationen: Alle relevanten Daten, von Grundrissen über technische Anlagen bis hin zu Wartungshistorien, werden in einer Plattform gebündelt.

  • Datenaktualität und -zugänglichkeit: Jeder berechtigte Stakeholder hat direkten Zugriff auf aktuelle und konsistente Informationen.



Die Mehrwerte von BIM im Bestand


1. Optimierung von Betriebs- und Instandhaltungskosten

Mit einem zentralen Datenmanagement können Wartungszyklen präziser geplant, Stillstandszeiten reduziert und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Ein Beispiel: Die frühzeitige Erkennung von Schwachstellen wie Materialverschleiß ermöglicht gezielte Maßnahmen, bevor kostenintensive Schäden auftreten.


2. Transparenz für fundierte Entscheidungen

Entscheider im Facility Management oder der Immobilienwirtschaft profitieren von einer klaren Übersicht über ihre Assets. Die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu visualisieren, führt zu einer besseren Einschätzung von Risiken und Chancen.


3. Unterstützung bei der Nachhaltigkeit

Gebäude verursachen bis zu 40 % der globalen CO2-Emissionen. Mit BIM können energetische Optimierungen gezielt angegangen und der Lebenszyklus eines Gebäudes nachhaltiger gestaltet werden. Dies ist ein entscheidender Faktor für ESG-Reporting und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.


4. Erhöhte Effizienz bei Umbauten und Modernisierungen

Egal ob es sich um eine Sanierung, eine Nutzungsänderung oder eine Erweiterung handelt – mit einem digitalen Zwilling sind alle relevanten Daten sofort verfügbar, was die Planung und Umsetzung erheblich beschleunigt.



Beispiel aus der Praxis


Ein Immobilienbetreiber, der BIM für ein Portfolio von Bestandsgebäuden eingeführt hat, konnte die durchschnittliche Planungszeit für Modernisierungen um 25 % reduzieren. Gleichzeitig sanken die Wartungskosten um 15 % durch prädiktive Analysen und eine effizientere Ressourcennutzung. Ein konkretes Projekt in diesem Portfolio betraf die Modernisierung eines Bürogebäudes aus den 1980er-Jahren:


  • Initiale Herausforderung: Veraltete Pläne und unklare Dokumentationen führten zu Unsicherheiten bei der Bestandsaufnahme.

  • Einsatz von BIM: Mit Hilfe eines digitalen Zwillings wurden sämtliche Gebäudedaten konsolidiert und in ein 3D-Modell überführt. Dabei wurden auch bisher unbekannte Schwachstellen, wie ineffiziente HLK-Anlagen, identifiziert.

  • Ergebnisse: Die Modernisierungsmaßnahmen, darunter die Installation energieeffizienter Systeme und die Umstrukturierung von Büroflächen, konnten 30 % schneller abgeschlossen werden. Zusätzlich wurden die Energiekosten des Gebäudes langfristig um 20 % gesenkt.



Fazit: Ein Investment in die Zukunft


Für Unternehmen mit einem umfangreichen Bestand an Gebäuden ist BIM weit mehr als ein technisches Tool. Es ist eine strategische Entscheidung mit weitreichenden Vorteilen:

  • Wirtschaftlichkeit: BIM reduziert Kosten, steigert Effizienz und sorgt für eine höhere Rentabilität von Immobilien.

  • Nachhaltigkeit: Durch bessere Planbarkeit und optimierte Prozesse wird die Umweltbelastung reduziert und die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben erleichtert.

  • Zukunftssicherheit: Mit einem digitalen Zwilling schaffen Unternehmen eine Grundlage, die nicht nur heutigen, sondern auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird.


Indem Sie auf BIM setzen, transformieren Sie die Art und Weise, wie Sie Ihre Gebäude bewirtschaften. Dies bedeutet nicht nur, die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen, sondern auch, auf zukünftige Veränderungen vorbereitet zu sein. Mit BIM investieren Sie in Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit – und legen damit den Grundstein für langfristigen Erfolg.

 

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